Homöopathie und wie ich sie verstehe

Jeder Krankheitsfall ist eine eigenthümliche, besondere Form seiner Gattung, die in Bezug auf ihrer besonderen, individuellen Merkmale weder je vorher gerade so dagewesen ist, je nachher so wiederkehrt, und die jedesmal nach ihren individuellen Merkmalen auch eine ganz individuelle Behandlung erfordert             G.H.G. Jahr

Im Gegensatz zur Schulmedizin sieht die Homöopathie Krankheit nicht als rein materiellen Prozess

sondern als physische und psychische Reaktion eines Individuums auf seine Umwelt.

Krankhafte organische Veränderungen sind lediglich sichtbare Resultate dieses Prozesses.

In der homöopathischen Praxis geht es darum diese ganz individuelle Reaktion des Organismus zu

erfassen und die dazu passende Arznei zu finden.

Diese Arznei ist die richtige wenn sie am gesunden Menschen die gleichen Symptome erzeugt hat

wie es das Krankheitsbild des betreffenden Patienten zeigt.

Um diese Arznei zu finden bedarf es eine gründliche Fallaufnahme durch den Therapeuten.

Wichtig sind neben einer profunden Kenntnis der homöopathischen Materia medica und

Methodik vor allem                                     Zeit & Raum

                                            Vertrauen & Offenheit

                                            Empathie & Sachlichkeit


 

Homöopathik kann jeden Nachdenkenden leicht überzeugen, daß die Krankheiten der Menschen auf keinem Stoffe, keiner Schärfe, d.i. auf keiner Krankheits-Materie beruhen, sondern daß  sie einzig geistartige (dynamische)Verstimmungen der geistartigen, den Körper des Menschen  belebenden Kraft (des Lebensprincips, der Lebenskraft) sind. 

Die Homöopathik weiß, daß Heilung nur durch Gegenwirkung der Lebenskraft gegen die 
eingenommene, richtige Arznei erfolgen kann, eine um desto gewissere und schnellere Heilung, je kräftiger noch beim Kranken seine Lebenskraft vorwaltet. 
 Die Homöopathik vermeidet daher selbst die mindeste Schwächung, auch möglichst jede 
Schmerz-Erregung, weil auch Schmerz die Kräfte raubt, und daher bedient sie sich zum Heilen bloß solcher Arzneien, deren Vermögen das Befinden (dynamisch) zu verändern und  umzustimmen, sie genau kennt und sucht dann eine solche heraus, deren Befinden verändernde Kräfte (Arzneikrankheit) die vorliegende natürliche Krankheit durch Aehnlichkeit (similia similibus) aufzuheben im Stande sind,

 

...daß ohne ihn im Mindesten zu schwächen oder zu peinigen und zu quälen, die 
natürliche Krankheit ausgelöscht wird und der Kranke schon während der Besserung von selbst bald erstarkt und so geheilt ist 


 

- ein zwar leicht scheinendes, doch sehr nachdenkliches, mühsames, schweres Geschäft,

                                                                      Samuel Hahnemann

 

Ueberhaupt gilt als erste Regel: mit je weniger Mittel und selteren Gaben man seinen Zweck erreichen kann, desto besser ist es - denn was heilt, das ist und bleibt nicht das Mittel, sondern die Natur

                                                                             G.H.G. Jahr

 

Heilung erfolgt also im Grunde von selbst, -  in vielen Fällen auch schon spürbar in kürzester Zeit.

Bei langen bestehenden chronischen Krankheiten kann es aber auch sein dass wir wie bei einer Zwiebel Schicht für Schicht  ins Innere vorstoßen müssen, um die wahre individuelle Krankheitsursache zu erfassen und zu heilen. Dann heißt es: machen wir uns zusammen auf einen gemeinsamen Weg, oder wie der indische Homöopath Mohinder Singh Jus schreibt auf die "Reise einer Krankheit".

Reiseziel ist Gesundheit die mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit. 

Gesundheit die für alles gilt: für Körper, Geist und Seele.