Ausgebrannt, Melancholie und Seelenschmerz - Homöopathie
für die erkrankte Psyche
Zählen die Symptome des Gemütes oft zu den Wichtigsten die eine homöopathische
Arzneiwahl manifestieren, sind Krankheiten die sich einseitig im Gemütsbereich zeigen
schwierig zu behandeln.
Fast alle homöopathischen Arzneimittel zeigen in ihren Prüfungen eklatante psychische
Symptomatiken die sich aber leider oft nicht leicht differenzieren lassen.
Hahnemann gibt in seinem Organon den Hinweis, dass man im Umkehrschluss zu
somatischen Krankheiten körperlichen Nebensymptome die sich bei psychischen
Erkrankungen zeigen zu allererst zur Mittelwahl heranziehen soll.
Es ist schon so, dass sich bei diesen seelischen Erkrankungen typischerweise auch
körperliche Symptome zeigen - z.B. im Bereich des Verdauungssystemes oder im
Bewegungsapparat.
Aber nicht selten sind diese dünn und unklar oder werden allzustark von den seelischen
Beschwerden überdeckt.
Auch ist es nicht unerheblich welchen krankmachenden Einfluss das private familiäre,
sowie das gesellschaftliche berufliche Umfeld auf den Betroffenen hat.
Diese Einflüsse lassen sich des öfteren auch nicht wirklich ändern oder wegnehmen.
Natürlich spielen auch Faktoren die in erster Linie die Psychotherapie interessieren
eine nicht kleine Rolle.
Dazu gehören neben Einflüsse und Erlebnisse in Kindheit und Adoleszenz,natürlich auch
soziale Herkunft, Elternhaus, schulische und berufliche Karriere.
Eben alles was Seele und Verhalten über Jahre geprägt haben.
Nebenbei bemerkt sollte eine gute Psychotherapie die homöopathische Behandlung
begleiten und unterstützen.
Kommen zu diesem komplexen Spektrum noch die nach der homöopathischen
Lehre nicht unwichtigen miasmatischen Einflüsse hinzu, vereinfacht dies die Behandlung
nicht.
Trotz allem hat man mit homöopathischen Arzneimittel ein großes Reservoir an Möglich-
keiten bei aller Arten seelischer Erkrankungen zumindest die Heilung zu unter-
stützen.
Die Selbstheilungs-oder Lebenskraft kann dem Betroffen Energie und Hilfe geben,
sich klarer über seine seelische Situation zu werden.
Auch sieht er dann vielleicht Wege um Änderungen in seinem Umfeld und Verhalten
vorzunehmen.
es wäre also sehr schade auf den Versuch zu verzichten der Homöopathie
in diesem Bereich eine Chance zu geben.
Ein paar Worte(und natürlich Tipps) zu Insektenstiche
Jeder meint diesen Sommer wäre es besonders schlimm - die offizielle Statistik meint eher nicht, -es scheint aber so: gerade die Wespen treten in wahren Heerscharen auf.
Vielleicht liegt es auch daran dass wir lange keinen solch schönen Sommer
hatten und wir uns aus diesem Grunde eben mehr draußen aufhalten.
Grundsätzlich heisst es : keine Panik, ruhig bleiben, vor allem aber auch
gerade auch beim Essen und Trinken im Freien, alle Vorsicht walten lassen.
Nun geschieht es aber doch - das Insekt hat zugestochen.
Und nun ist es so dass wir unterschiedlich darauf reagieren können.
Das hängt natürlich auch von dem jeweiligen Tier ab.
Schlimmstenfalls kann es zum anaphylaktischen Schock kommen - und da
gilt nichts anderes als sofort und unverzüglich den Notarzt (112)zu rufen.
Neben der Gefahr dass die Atmewege vollständig zuschwellen besteht auch
Lebensgefahr durch totales Kreislaufversagen.
Symptome sind Starker Juckreiz - neben der Einstichstelle vor allem auch
an Kopfhaut und Zunge, großflächige Hautrötung, starker Schweiß, Atemnot
und vor allem starke Blutdruckabfall mit schwachem und zugleich hochfrequenter Puls.
ist bei der betroffenen Person bekannt daß sie allergisch auf Insektenstiche
reagiert, hat sie hoffentlich immer ein entsprechendes Notfallkit dabei.
Nun gehen wir aber nicht vom Schlimmsten aus sondern wollen schauen
wie wir, sollten wir gestochen werden , durch unseren homöopathischen Arzneien Unterstützung und Erleichterung finden.
Ein hilfreiches Mitteln bei fast allen Arten von Insektenstichen kann Ledum sein.
Ledum sollte sich in jeder Notfallapotheke befinden.
Bei allen schmerzhaften Wunden mit heftigen Jucken und Entzündungen, vor
allem wenn ein gewisses Kältegefühl an der Einstichstelle besteht. (das heisst
aber nicht daß Kühlung nicht lindern würde!!!)
Ledum hilft bei allen Arten von Insektenstiche und Tierbisse.
Ich persönlich habe auch schon sehr gute Erfahrungen bei Zeckenbiss mit diesem Mittel (akut aber auch Vorbeugend gg. Borreliose) gemacht.
Fällt neben dem Schmerz starkes Brennen, Jucken sowie rasches Anschwellen an der Einstichstelle auf und bessern kalte Anwendungen, kann man es mit Apis ( Bienengift) versuchen.
Kommt es neben der Einstichstelle zu nesselsuchtartigen Hauterscheinungen
könnte aber auch Urtica (Brennessel) passen.
Diese Symptome können vor allem auch bei Bienen und Wespenstiche auftauchen.
Es gibt noch einige Mittel mehr - neben Vespa (der Wespe) auch Cantharis(die
spanische Fliege), Tarentula(Tarantel), Culex(Stechmücke) oder gar Pulex(Floh).(Es sind dies wohl nicht nur zufällig lauter "Insektenmittel")
aber das wird dann schon sehr speziell und mit den obigen Dreien kann schon sehr viel getan werden.
Als weitere Maßnahme gilt bei Bedarf die Schwellung zu kühlen. Hier nehmen wir aber kein Eis sondern machen einen Wickel mit handwarmen Leitungswasser.
Als sinnvolles Hausmittel sehe ich auch das Aufdrücken einer halben Zwiebel .
Thema Haut - ein paar grundsätzliche Gedanken
Auf die Idee zu diesem Thema kam ich bei meiner Vatertagsradtour.
Dufteten früher die entgegenkommenden Männerhorden nach ehrlichem Bier und Schweiß, wabern mir heute Axe, Cool Water und andere Wohlgerüche entgegen.
Vor kurzem hörte ich eine Radiosendung zum Thema wie wir durch übertriebene Hygiene unserer Haut Probleme, den Hautärzten aber Arbeit verschaffen.
Ein Dermatologe stellte fest das in Altersheimen gerade ältere Männer sich, durch tägliches Duschen und mangelnder (Nachfettungs-) Regenerationsfähigkeit ihrer Haut, regelrecht "Zu Tote kratzen".
Das bringt einen doch zumindest zum Nachdenken.
Haut ist eben nicht nur Organ. Schon physiologisch besteht ein engere Zusammenhang zwischen unserem Nervensystem, der Psyche und unserer Haut, sind diese doch schon im Mutterleib aus dem gleichen Keimblatt entstanden.
Haut ist unsere Tür zur Welt, unser Medium zwischen Innen und Außen.
In der Praxis sehen wir oft auch das Hauterkrankungen wie Allergien im zeitlichen Rahmen auch mit Beziehungsstörungen oder anderen psychischen Stress zusammenfallen.
Haut und Schleimhäute selbst sind nicht nur unser größtes Organ, sie sind auch unser größtes Sinnesorgan und damit neben dem Immunsystem sehr wichtiger Teil unseres Körpers.
Übliche Therapien bei Hauterkrankungen wie Salben und Kortisone lösen die Problem nicht. Wir ziehen damit bildlich einen Teppich über einen Haufen Schmutz.
Kurzzeitig beseitigen wir damit äußerliche Hauterscheinungen, das wahre Chaos im Inneren wird nur verdeckt.
Eine sinnvolle Therapie kann hier nur ganzheitlich erfolgen.
Diätik vor allem Ernährung, Ausscheidungs- und Ausleitungsförderne Therapien, vielBewegung, aber vor allem Ordnung der allgemeinen Lebensumstände v.a. auch psychologische Betreuung sind notwendig.
Zur Homöopathie
- grundsätzlich wäre es verkehrt hier oberflächlich wirkende spezielle "Hautmitteln" einzusetzen,
"Kochrezept"-Homöopathie wird uns nicht grundlegend weiter bringen.
Im ganzheitlichen Ansatz geht es hier darum auch den oben erwähnten Zusammenhang zwischen Haut und Psyche nicht aus den Augen zu verlieren.
Wir sehen eben den ganzen Menschen und behandeln nicht nur die Haut, sondern regen mit der passenden Arznei die Lebenskraft zur tiefen und anhaltender Heilung an.
Wir suchen also den Schmutz und beseitigen ihn, und legen nicht nur einen Teppich darüber.
Dies ist kein leichter Prozess und es bedarf oft viel Durchhaltevermögen.
Zum Thema Kaffee
Aktuell besuchte ich einen von der DHU gesponserten Vortrag zur Homöopathie in unserem Dorf. Der Referent und Kollege lies sich hier recht lässig über das Thema Kaffee bei gleichzeitiger Einnahme von homöopathischen Mitteln aus. Ich persönlich denke im Akut-Fall und beim Einsatz niedriger D oder C Potenzen kann ich mich ihm hier anschließen. Es soll ja sogar Homöopathen geben die die Einnahme von Arzneien zusammen mit Kaffee erlauben.
Anders sieht es meiner Meinung aber aus wenn es um Hochpotenzen bei tiefsitzenden langwierigen chronischen Erkrankungen geht. Hier möchte ich die Wirkung meiner hoffentlich passenden Arznei über einen längeren Zeitraum beobachten können. Und da möchte ich jede noch so kleine Störung der Arzneiwirkung ausgeschaltet wissen.
Deshalb möchte ich meine Patienten bitten den Genuss von Kaffee für die Zeit ihrer Homöopathischen Behandlung zumindest einzuschränken. Der Schweizer Homöopath und Arzt Heiner Frei erlaubt hier nur koffeinfreien Kaffee. Alternativ könnte man meiner Meinung nach auch auf Malzkaffee mit einem Schluck Bohnenkaffee als "Geschmacksverstärker" ausweichen.
Übrigens gilt das "Verbot" von Hahnemann, dass man natürlich auch im historischen Kontext sehen muss nicht nur für den Kaffee. Wenn man den betreffende § 260 im Organon nachliest findet man eine lange Liste von Speisen und Getränken auf die man verzichten sollte - darunter der grüne "chinesische"Tee.
Auch langen Mittagsschlaf,langes Lesen, unnatürliche Wolllust sollte man lassen!!!
Verstehen wir es so: Eine gesunde ausgeglichene Lebensführung sollte untrennbar zur Arznei-Gabe dazugehören. Das heißt aber nicht Selbstkasteiung und Verzicht auf die schönen Dinge des Lebens.
Nun beginnt sie wieder die Heuschnupfen - Zeit
Kaum beginnen die ersten Pollen zu fliegen beginnt das Leiden wieder: die Nase Läuft, die Augen brennen, das Niesen will gar nicht aufhören.
Homöopathie kann hier sehr oft gut und nachhaltig helfen!
Zuallererst geht es darum die akuten Symptome zu lindern. Hier spielen vor allem Mittel wie Allium cepa (die Küchenzwiebel) oder Euphrasia (der Augentrost) eine Rolle. Aber auch viele andere Mittel können nach Ermittlung der individuellen Symptomen- Lage in Frage kommen.Begleitend sollte natürlich die Vermeidung des Kontaktes mit den entsprechenden Allergenen im Vordergrund stehen. Häufiges Haare waschen, Wechseln der Kleidung und der Bettwäsche (die z.B. nicht raushängen) ,eher bei geschlossenen Fenster in den Räumen bleiben usw.
Leider haben wir damit meist nur die aktuellen Symptome palliativ in Griff bekommen. Eine Behandlung der chronischen Veranlagung sollte darauf folgen. Diese sollte allerdings in der Heuschnupfen freien Periode erfolgen.Häufig sind hier die großen "konstitutionellen" Mittel angesagt. Dazu ist eine gründliche Anamnese und individuelle Analyse des jeweiligen Krankheitsfalles notwendig
Informationsabend zur Praxis - Eröffnung
Danke für alle die da waren.War ein toller Abend.Hoffe es kommt damit etwas ins Rollen
Foto: Bernd Kuehnle /RNZ
Laien-Arbeitskreis
Ich plane in der Zukunft einen regelmäßigen Laien-Arbeitskreis in meiner Praxis stattfinden zu lassen.
Eingeladen ist jeder der sich für Homöopathie und homöopathisches Heilen interessiert. Der Arbeitskreis soll monatlich stattfinden. Themen werden von den Teilnehmern selbst festgelegt, ich werde dann den Abend entsprechend vorbereiten.
Bitte teilen Sie mir per Telefon oder E-mail mit wenn Sie Interesse an einem solchen Arbeitskreis habe. Gerne können Sie auch schon Themen nennen die Sie interessieren würden. (z.B. Klimakterium , Menopause und Pubertät , Hilfe bei Erkältungskrankheiten, Kinder, usw.)
Kosten: stehen noch nicht fest - aber ich denke an einen Betrag zwischen 7 und 10 € pro Person und Abend.
Grippe / Influenza
Zur Zeit kommt es gehäuft zu Virusgrippe-Erkrankungen, gerade auch in Nordbaden. Die Arztpraxen sitzen voll, mancher Arbeitsplatz bleibt unbesetzt. Die aktuellen Grippeimpfungen scheinen wenig Schutz gegen den Erreger zu bieten.
Die Symptome sehen bei jedem etwas anders aus. Es überwiegen aus meiner Sicht neben der üblichen Beteiligung der Atemwege vor allem massive Erschöpfungszustände .Diese sind meist mit starker Übelkeit verbunden. Auch Durchfälle sind möglich. Einzeln sind mir auch Schwächezustände der Harnwege aufgefallen.
Homöopathische Mittel der Wahl scheinen vor allem Gelsenium oder auch Scilla (Squilla) maritima zu sein. Wobei individuelle auch andere Mittel angebracht sein können
Ich empfehle auf jeden Fall dem Organismus die Ruhe zu bieten die er offensichtlich verlangt. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr vor allem Tee mit Zitrone, Hollunderblüten, Thymian, Salbei, Ingwer und Honig. Unter Umständen kann man auch zeitweise Zinktabletten und zusätzliches Vitamin C einnehmen. Ausreichend Frischluftzufuhr durch ausreichendes Lüften sollten selbstverständlich sein.
Eine Einnahme von Antibiotika macht meiner Ansicht keinen Sinn, es sei denn es ist eine bakterielle Beteiligung (Abstrich!!) nachgewiesen.